Unter einem 4-Sterne Riad hatten wir und etwas völlig anderes vorgestellt! Das schlimmste vorweg: Das man sah vom Bett direkt ins Bad, da das Badezimmer OHNE TĂŒr direkt mit dem Wohnbereich verbunden ist!! PrivatsphĂ€re also kein Thema.
Der Albtraum begann bereits bei der Anreise: der Taxi-Fahrer musste uns an einer vom Riad weit entfernten Strassenecke rauslassen, da nur noch beengende Gassen weiterfĂŒhrten. Es war 11 Uhr morgens und nur wenige Touristen unterwegs. Da die Einheimischen sogut wie kein Englisch sprechen, kĂ€mpften wir uns mit Zeichensprache und Französisch durch (ja, trotz Amtssprache sprechen die meisten nur gebrochen französisch). Die Einheimischen starrten uns an, als wĂ€ren wir Ausserirdische und als hĂ€tten sie noch nie Touristen gesehen. Es lag die ganze Zeit eine bedrohliche AtmosphĂ€re in der Luft und als wir beim ungefĂ€r siebten Mal nach dem Weg fragen keine richtige Antwort bekamen, weil niemand wusste wo die Strasse war (man muss dazu sagen, dass wir die Hotelangaben leider nicht in arabischer Schrift ausgedruckt hatten ha-ha), quatschte uns ein sehr unvertrauenswĂŒrdig wirkender Marrokaner an, er wisse wo das Riad sei und fĂŒhre uns dort hin. Es waren, ohne zu ĂŒbertreiben etwa 10 Ecken an dunklen, beengenden, schmalen Gassen zu ĂŒberwinden bis wir am Riad ankamen - unĂŒbersichtlicher geht es wirllich nicht mehr! Wir dachten, dass hinter jeder Ecke unser letztes StĂŒndlein schlagen wĂŒrde oder wir zumindest ausgeraubt werden. Wir waren verzweifelt und gingen deshalb immer weiter mit, als wir dann langsam die Nummern an den WĂ€nden sahen und uns der Mann immer wieder versuchte zu beruhigen (was um so beunruhgender wirkte) kamen wir beim Riad an. Wir gaben ihm dann unaufgefordert ein kleines Trinkgeld worauf er mehr verlangte und sich fast nicht mehr abwimmeln liess - einfach nur erbĂ€rmlich. Das DienstmĂ€dchen welche das Tor (ĂŒbrigens ein zu klein geratenes Scheunentor mit mittelalterlichem Riegelverschluss) scheinte den Schleuser zu kennen.
Im Zimmer war es eiskalt und die Klima resp. Heizanlage funktionierte nicht.
Das WLAN Netz war im Zimmer zu schwach, so dass das Internet nicht funktuonierte.
Heiss-/Kaltwasser im Bad und Dusche gingen nicht gleichzeitig - meine kĂ€lteste Dusche seit einer MilitĂ€rĂŒbung vor 10 Jahren.
Alles in allem: So etwas habe ich noch nie erlebt und ich war in weit abgelegeneren und Ă€rmlicheren Gegenden und UnterkĂŒnften unterwegs - dort wusste ich allerdings was auf mich zu kommt. Erwartungen gem. Fotos und Beschreibung fĂŒr ein 4-Sterne Riad definitiv NICHT erfĂŒllt! WĂŒrde ich niemandem empfehlen. Wir blieben nur eine Ăbernachtung dort von ursprĂŒnlich vier.