Das Bundesland Sachsen befindet sich am östlichen Rand Deutschlands. Der geschichtsträchtige Freistaat hat bei einigen maßgeblichen Ereignissen in Europa eine Rolle gespielt, unter anderem bei der Abschaffung der innerdeutschen Grenze in den 1980er-Jahren. Eine faszinierende Mischung aus prachtvollen Barockstädten und spektakulären Landschaften begeistert das ganze Jahr über zahlreiche Besucher. Einst östlich des Eisernen Vorhangs gelegen zieht Sachsen mit seiner besonderen Atmosphäre heutzutage viele Kreativschaffende, Geschichtsinteressierte und Naturliebhaber an.
Das Aufeinandertreffen von alten und neuen Strukturen in Dresden, einer Stadt, die aus Ruinen wiederaufgebaut wurde, die aktive Kunstszene mit ihrem Ursprung in Berlin, die nun auch in Leipzig Einzug hält, und eine verträumte Stadt, die von der Zerstörung des Zweiten Weltkriegs verschont geblieben ist – all das findest du in Sachsen. Von zauberhaften Winterlandschaften in den Bergen bis hin zu außergewöhnlichen Felsformationen in einem Nationalpark gibt es in Sachsen jede Menge zu erleben.
Was kann man in Sachsen unternehmen?
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Leipzig
Moderne Galerien, beeindruckende Wahrzeichen und ein Stück Musikgeschichte
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- Geschichte
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Leipzig, die selbsternannte coolste Stadt Sachsens, ist zum Mittelpunkt einer neuen Generation junger Kreativschaffender geworden, die Berlin aufgrund der Gentrifizierung den Rücken gekehrt haben. Abseits der wachsenden Beliebtheit der Stadt blickt Leipzig auf eine bewegte Geschichte zurück, vor allem im Bereich der Musik, da berühmte Komponisten wie Bach und Wagner zeitweise dort lebten und einige ihrer beeindruckenden Stücke komponierten.
Die aufstrebende Kunstszene in Leipzig lädt außerdem zu einem Besuch in den Galerien und Museen der Stadt ein. Der riesige Glasbau des Museums der bildenden Künste ist kaum zu übersehen. Dort erwartet dich eine umfangreiche Sammlung von Werken aus dem 15. Jahrhundert bis heute, die unter anderem Stücke von berühmten Malern wie Monet und Munch umfasst. Wenn du dich mehr für Architektur interessierst, solltest du dir die Thomaskirche ansehen, in der Bach seine Kompositionen aufführte. In Auerbachs Keller, dem zweitältesten Restaurant der Stadt, kannst du deinen Exkurs in die Geschichte der Stadt mit einem guten Glas Wein kombinieren. Das Lokal wurde im Jahr 1438 erstmals öffentlich erwähnt und ist vor allem dafür bekannt, dass Goethe mit Vorliebe dort einkehrte und die Gaststätte schließlich in seinem berühmten Werk „Faust“ verewigte.
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Nationalpark Sächsische Schweiz
Faszinierende Landschaften im östlichsten Bundesland Deutschlands
- Abenteuer
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Schroffes Gelände mit tiefen Tälern, ungewöhnlichen Felsformationen und dichten Wäldern bilden Deutschlands einzigen Felsennationalpark – den Nationalpark Sächsische Schweiz. Eingebettet zwischen den aufragenden Felssäulen, die das Wahrzeichen dieser außergewöhnlichen Landschaft sind, liegen ein paar verträumte Dörfer. Mit über 700 Gipfeln, die es zu erklimmen gilt, ist die Region bei Kletterern äußerst beliebt. Wer lieber festen Boden unter den Füßen hat, kann auf den vielen Wanderwegen, die sich über 400 Kilometer erstrecken, ein paar entspannte Stunden in der schönen Natur verbringen.
An Bord eines historischen Raddampfers oder eines Motorschiffes kannst du dir den Nationalpark auch in aller Ruhe vom Wasser aus ansehen. Sehr zu empfehlen ist außerdem eine Fahrt mit der Kirnitzschtalbahn, die an vielen der bekannten Sehenswürdigkeiten vorbeifährt. Bei einem Ausflug in den Nationalpark Sächsische Schweiz darf ein Abstecher zur Basteibrücke nicht fehlen – sie zählt als Wahrzeichen der spektakulären Felsenregion.
Lage: Basteibrücke, Basteiweg, 01824 Lohmen, Deutschland
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Festung Königstein
Eine 400 Jahre alte Festung mit traumhaftem Blick über die Elbe
- Geschichte
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Die Festung Königstein, eine der größten Verteidigungsanlagen Europas, war früher eine mittelalterliche Burg und wurde zeitweise als Kloster genutzt, bevor sie Ende des 16. Jahrhunderts in eine Festung umgewandelt wurde. Ab diesem Zeitpunkt galt sie bis zu den 1920er-Jahren als das gefürchtetste Gefängnis in Sachsen. Im Laufe ihrer Zeit beherbergte die Festung einige bekannte Insassen, darunter den russischen Revolutionär Michail Bakunin und den Miterfinder des europäischen Porzellans, Johann Friedrich Böttger.
Die Anlage liegt hoch oben auf dem Plateau eines Tafelbergs und lädt zur Erkundung des weitläufigen umliegenden Geländes ein. Von dort aus kannst du den Blick bis weit über die Elbe hinaus schweifen lassen – wenn du auf die Wanderung auf den Berg verzichten möchtest, kannst du ganz bequem mit dem Aufzug oder dem Panoramalift nach oben fahren. Wenn du deinen Rundgang über das Festungsgelände beendet hast, wirf doch mal einen Blick auf die Ausstellungen in den Innenräumen – die Geschichte der Anlage ist wirklich spannend.
Lage: Festung Königstein, 01824 Königstein, Deutschland
Öffnungszeiten: Täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr (in der Wintersaison bis 17:00 Uhr)
KarteFoto von Thomas Depenbusch (Depi) (CC BY 2.0) bearbeitet
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Dresden
Eines der schönsten Stadtpanoramen Europas
- Geschichte
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Besucher bringen mit Dresden sofort die beeindruckende Stadtsilhouette in Verbindung, obwohl die Stadt bei Bombenangriffen im Jahr 1945 fast vollständig zerstört wurde. Palastkuppeln und -türme, Kirchturmspitzen und prächtige Gebäude tragen zum Reiz dieser eindrucksvollen Barockstadt bei.
Dresden beherbergt jede Menge wunderschöner Bauwerke, von denen viele nach dem Mauerfall wieder aufgebaut oder repariert wurden.Eines davon ist die Frauenkirche, die mit ihrem spektakulären Innenraum mit barocken Verzierungen und ansteigenden Emporen zu den schönsten Kirchen der Welt zählt. Weitere hervorragende Beispiele für die schöne Architektur der Stadt sind der Dresdner Zwinger (ein prachtvolles Schloss aus dem 18. Jahrhundert), der Theaterplatz und die Semperoper (einer der ersten öffentlichen Plätze und Opernhäuser Deutschlands) sowie die Brühlsche Terrasse.
KarteFoto von Jörg Blobelt (CC BY-SA 4.0) bearbeitet
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Schloss Moritzburg
Ein Palast auf einer eigens dafür angelegten Insel
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Wer eines der außergewöhnlichsten Barockschlösser Mitteleuropas besichtigen möchte, ist in Moritzburg genau richtig. Das Besondere daran: Das Schloss Moritzburg befindet sich auf einer künstlich angelegten Insel. Das bemerkenswerte Anwesen ist der ideale Ort für romantische Spaziergänge am Ufer des Schlossteichs und in den schönen Parkanlagen.
Das Schloss wurde ursprünglich als Jagdschloss im Renaissancestil erbaut und entwickelte sich im 16. Jahrhundert zum Zentrum der sächsischen Jagdgemeinschaft. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die Residenz in ein barockes Jagd- und Lustschloss umgewandelt. Das nahe gelegene Gelände wurde um zusätzliche Bauwerke erweitert, unter anderem um das im Rokoko-Stil errichtete Fasanenschlösschen und den Moritzburger Leuchtturm. Dieser befindet sich am Ufer des Niederen Großteichs Bärnsdorf und ist der einzige Leuchtturm in ganz Sachsen.
Lage: Schloss Moritzburg, Schloßallee 1, 01468 Moritzburg, Deutschland
Öffnungszeiten: Täglich von 10 bis 18 Uhr (im Winter bis 17:30 Uhr)
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Meißen
Beeindruckende Bauwerke versprechen mehr als nur Porzellan
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Meißen ist bekannt für die Herstellung des ersten europäischen Porzellans. Eines der Wahrzeichen der Stadt ist das imposante Schloss aus dem 15. Jahrhundert, das auf einem Hügel über der Altstadt thront. Seit dem frühen 18. Jahrhundert steht Meißen im Zentrum der europäischen Porzellanherstellung und ist berühmt für das „weiße Gold“, das erstmals unter August dem Starken produziert wurde. Das Museum der Porzellanmanufaktur Meissen ist der ideale Ort, um dich mit dem Handwerk der Porzellanherstellung vertraut zu machen und dir anzusehen, wie diese filigranen Kreationen in mühevoller Handarbeit bemalt werden.
Neben ihrem hochwertigen Porzellan ist diese Region in Sachsen jedoch auch für ihr kleines Weinanbaugebiet bekannt. Schloss Proschwitz ist eines der namhaftesten und zugleich ältesten Weingüter, dort wird bereits seit dem 12. Jahrhundert Wein kultiviert. Genieße die herrliche Aussicht auf das Schloss und die Elbe bei einem köstlichen Tropfen des lokalen Produkts.
KarteFoto von Richard Huber (CC BY-SA 3.0) bearbeitet
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Dresdner Molkerei Gebrüder Pfund
Der schönste Milchladen der Welt aus dem Guinness-Buch der Rekorde
- Essen
- Geschichte
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Wer die Dresdner Molkerei Gebrüder Pfund betritt, sieht auf den ersten Blick, warum diese Molkerei als „schönster Milchladen der Welt“ ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde. Mit seinen kunstvoll verzierten Decken und Wänden, die mit feinsten handgemalten Fliesen aus dem späten 19. Jahrhundert versehen sind, ist das Geschäft ein faszinierendes Gesamtkunstwerk.
Die schmuckvolle Innenausstattung mit auf Fliesen gemalten Neorenaissance-Motiven gilt als eine der beeindruckendsten Ladeneinrichtungen überhaupt. In den 1970er-Jahren wurde das Geschäft verstaatlicht, was dazu führte, dass die Gebrüder Pfund ihre Molkerei im Jahr 1990 schließen mussten. Inzwischen wurde die Dresdner Molkerei Gebrüder Pfund restauriert und wiedereröffnet und bietet verschiedene Milchprodukte sowie regionale Spezialitäten zum Verkauf an.
Lage: Dresdner Molkerei Gebrüder Pfund, Bautzner Straße 79, 01099 Dresden, Deutschland
Öffnungszeiten: Montag–Samstag von 10:00 bis 18:00 Uhr
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Görlitz
Eine Stadt, die von der Zerstörung des Zweiten Weltkriegs verschont wurde
- Geschichte
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Görlitz ist die östlichste Stadt Deutschlands direkt an der polnischen Grenze und verfügt über einen gut erhaltenen historischen Ortskern mit Häusern in verschiedenen Architekturstilen und eine entspannte Atmosphäre. Die Stadt wurde 1945 geteilt, als die neue deutsche Grenze entlang der Neiße gezogen wurde. Aus der ehemaligen Ostseite von Görlitz hat sich inzwischen die polnische Stadt Zgorzelec entwickelt. Über eine Fußgängerbrücke, die über den Fluss führt, gelangst du im Handumdrehen nach Polen.
Sogar Hollywood wurde bereits auf die Stadt aufmerksam; durch den guten Zustand der historischen Gebäude wird sie häufig als Drehort für historische Filme genutzt.Die Bücherdiebin, Inglourious Basterds und Grand Budapest Hotel wurden alle in den charmanten Straßen von Görlitz gedreht.
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Erzgebirge
Wanderparadies und Winterwunderland
- Abenteuer
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Das Erzgebirge erstreckt sich über 160 Kilometer entlang der deutsch-tschechischen Grenze und gibt ein unglaubliches Landschaftsbild ab. Rund um die Gebirgsformationen werden eine Reihe von Aktivitäten wie Wintersport oder Wandern sowie kulturelle Attraktionen wie Museen, Burgen und traditionelle Holzschnitzereien geboten. Im Erzgebirge gibt es zu jeder Jahreszeit eine Menge zu entdecken und zu erleben.
Als höchster Berg Sachsens bietet der Fichtelberg hervorragende Bedingungen für Wintersportaktivitäten wie Skilanglauf und Bobfahren. Im Sommer verwandelt er sich mit seinem weitreichenden Netz von Wander- und Radwegen in ein Paradies für alle, die gern an der frischen Luft unterwegs sind. Im Winter kannst du dich abseits der Pisten mit weihnachtlichen Leckereien am Lichterglanz auf der Burg Scharfenstein erfreuen. Auch die Stadt Annaberg-Buchholz ist einen Besuch wert: Dort findet jedes Jahr einer der schönsten Weihnachtsmärkte im Erzgebirge statt.
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Dresdner Striezelmarkt
Lichterglanz, Weihnachtslieder und Glühwein auf einem 600 Jahre alten Markt
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Deutschland ist bekannt für seine prächtigen Weihnachtsmärkte, und der Dresdner Striezelmarkt ist zweifellos einer der schönsten. Seine bescheidenen Anfänge gehen auf einen eintägigen Markttag im Jahr 1434 zurück. Die Veranstaltung ist im Lauf der Jahrhunderte so beliebt geworden, dass im Dezember inzwischen mehr als 200 Stände das Stadtzentrum schmücken.
Benannt wurde der Markt nach dem typischen Weihnachtsgebäck Stollen, der im Mittelhochdeutschen Striezel genannt wurde. Jedes Jahr findet zu Ehren dieser Delikatesse das „Stollenfest“ statt, das mit einem Festumzug durch die barocke Altstadt Dresdens gefeiert wird. Zu den weiteren lokalen Leckereien und traditionellen Produkten gehören Lebkuchen und Pflaumentoffel, das sind Glücksbringer aus getrockneten Pflaumen, die einen Schornsteinfeger aus früheren Zeiten darstellen.
Lage: Altmarkt, 01067 Dresden, Deutschland
Öffnungszeiten: Markteröffnung Ende November
KarteFoto von Dr. Bernd Gross (CC BY-SA 4.0) bearbeitet